(von links) David Lupton, Jürgen Degenhardt, Anke Veith-Deusinger und Omar Fadl vor der Unterkunft.
(von links) David Lupton, Jürgen Degenhardt, Anke Veith-Deusinger und Omar Fadl vor der Unterkunft.

Im Auftrag der CDU-Fraktion waren kürzlich Jürgen Degenhardt, Fraktionsvorsitzender, und Prof. David Lupton, Stadtverordneter, in der städtischen Asylunterkunft Am Galgenfeld zu Besuch. „Bedingt durch die Ankunft vieler Flüchtlinge aus Syrien, die bislang meist in der Unterkunft Am Schandelbach untergebracht sind, vergisst man leicht, dass seit längerer Zeit Asylbewerber auch in dieser Unterkunft wohnen. Also wollten wir uns näher informieren,“ so Degenhardt.


 

Empfangen wurden Lupton und Degenhardt von Omar Fadl, Sozialpädagoge der Caritas, der seit dem Sommer im Auftrag der Stadt zehn Stunden pro Woche die Bewohner der Unterkunft begleitet, und Anke Veith-Deusinger von der Stadtverwaltung, die seit etwa zehn Jahren u.a. die Unterkunft und ihre Bewohner betreut.

Die Unterkunft besteht aus zwei Häusern. In dem einen werden vorwiegend Familien untergebracht, in dem anderen alleinstehende männliche Asylbewerber. Die Unterkunft ist derzeit mit 40 Bewohnern, die aus den unterschiedlichsten Ländern – wie z.B. Eritrea, Somalia, Albanien, Mazedonien und Serbien – stammen, voll belegt. Die Dauer des Aufenthalts in der Unterkunft ist ebenfalls sehr unterschiedlich; sie reicht von wenigen Wochen bis zu zehn Jahren. Omar Fadl will in nächster Zeit eine Versammlung der Bewohner einberufen, mit dem Ziel, die Eigenverantwortung der Asylbewerber für die Unterkunft zu stärken und eigene Regelwerke zu schaffen.

Beide Gesprächspartner bestätigten die überwältigende Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, Firmen, Vereine, Kirchengemeinden und Moscheen. Angebote liegen u.a. vor für viele Sachspenden – vor allem Kleidung –, für Deutschunterricht sowie für die Aufnahme in Sportvereine. Eine der Hauptaufgaben liegt darin, geeignete ehrenamtliche Netzwerke aufzubauen – eine Maßnahme, die auf Hochtouren läuft. Ebenfalls müssen für das Lagern und Sortieren der Sachspenden sowie für Deutschunterricht geeignete Räumlichkeiten gefunden werden.

„Der Besuch in dieser Unterkunft war für uns äußerst aufschlussreich. Insbesondere beeindruckt uns der Enthusiasmus, mit dem Frau Veith-Deusinger und Herr Fadl ihre sicherlich nicht immer einfachen Aufgaben anpacken. Ähnlich gute Arbeit wird von ihren Kolleginnen in der Unterkunft Am Schandelbach geleistet. Uns ist aber auch sehr deutlich geworden, dass es ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer und ohne die Hilfsbereitschaft aus der ganzen Gelnhäuser Bevölkerung schon jetzt nicht ginge, und die bevorstehenden Herausforderungen brauchen dieses ehrenamtliche Engagement noch mehr. Damit hat Gelnhausen zwar einerseits eine solide Basis für den in den nächsten Wochen erwarteten Bezug der neuen Unterkunft im ehemaligen Kreiswehrersatzamt“, fassen Degenhardt und Lupton ihre Eindrucke zusammen. „Andererseits wird eines ganz deutlich: So wie bisher kann es bei den zu erwartenden Flüchtlingszahlen einfach nicht weitergehen. Die Verfahren müssen wesentlich schneller abgeschlossen werden, denn während des schwebenden Asylverfahrens sind die Betroffenen ja quasi zum Nichtstun verdammt, womit auch jegliche Integrationsbemühungen in die örtliche Gemeinschaft in dieser Zeit zum Scheitern verurteilt sind. All denjenigen unter den Asylbewerbern, die es wollen und können, sollte so schnell es geht die Übernahme sinnvoller Aufgaben und Beschäftigungen in unserer Gesellschaft ermöglicht werden. Das ist in unser aller Interesse, und das ist deshalb auch unsere Forderung an die „große“ Politik, dies besser als bisher zu ermöglichen,“ so die beiden CDU-Kommunalpolitiker abschließend.

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