Haushalt 2007: Fehlbeträge und neue Kreditaufnahmen

Gelnhausens scheidender Bürgermeister brachte gestern Abend letztmals Zahlenwerk ein

Gelnhausens scheidender Bürgermeister Jürgen Michaelis hat gestern Abend seinen letzten Haushalt in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht und ist dabei erstmals neue Wege gegangen, wie er gleich zu Beginn betonte: Stadträte, Fraktionsvorsitzende und Mitarbeiter der Verwaltung erarbeiteten das Zahlenwerk erstmals gemeinsam. Im Verwaltungshaushalt 2007 stehen Einnahmen von rund 28,1 Millionen Ausgaben von rund 32,4 Millionen Euro gegenüber. Es fehlen also 4,3 Millionen Euro. Gegenüber 2006 rechnet Michaelis mit rund 1,4 Millionen Euro Mehreinnahmen, unter anderem aus Gewerbesteuer und Einkommenssteueranteil. Das, so der Rathauschef, spreche für die "günstige Grundstruktur unserer Stadt und die Erneuerungsfähigkeit Gelnhäuser Betriebe." Michaelis wies darauf hin, dass Kreis- und Schulumlage in diesem Jahr im Vergleich zu 2006 um 17 Prozent auf rund 11,1 Millionen Euro steigen.
Der gestern Abend vorgestellte Vermögenshaushalt sieht Einnahmen in Höhe von 5,2 Millionen Euro und Ausgaben von rund 9,8 Millionen Euro vor. Fehlbetrag: rund 4,65 Millionen. Die Stadt plant, rund 2,1 Millionen Euro neue Kredite aufzunehmen. Durch den Verkauf von Grundvermögen sollen rund 650000 Euro in die Stadtkasse fließen. Kurzfristig rechnet Michaelis zudem mit 1,6 Millionen Euro Einnahmen aus Grundstücksverkäufen im "Alten Graben" und am Meerholzer Bruchweg. Mit Grundstücken in den Weiberswiesen bei Roth, in Hailer-Ost und im Taubengarten könnten mittel- und langfristig rund 3,3 Millionen Euro erzielt werden.
Der scheidende Bürgermeister kündigte für 2007 "stark reduzierte" Investitionen an: Als Beispiele nannte er unter anderem 525000 Euro für den Hochwasserschutz, 300000 Euro für die Einfache Stadterneuerung Hailer, zusätzliche 450000 Euro für den Umbau des "Hirsch" in Höchst zu einem Dorfgemeinschaftshaus und 456000 Euro für ein Feuerwehr-Hubrettungsfahrzeug.
Michaelis bezeichnete den Haushalt 2007 als einen "auf das Nötigste beschränkten Sparhaushalt". Er blickte auf die Konsolidierungsbemühungen der vergangenen Jahre zurück und betonte: "Alle unsere Sparmaßnahmen verbessern unsere finanzielle Situation nicht nachhaltig, da gleichzeitig die Mittel aus dem Finanzausgleich weiter zurückgehen und die Erhöhung der Kreisumlage sich äußerst negativ im Ausgabenbereich auswirkt." Nach Michaelis Auffassung bestehe "wenigstens die Chance einer konsequenten Konsolidierung", wenn künftig eine gründliche Haushalts- und Aufgabenstrukturanalyse, eine Optimierung der Verwaltung sowie ihrer Eigenbetriebe und bürgerschaftliches Engagement in Form von Stiftungen vorangebracht würden.
GT. Alex Schopbach, GELNHAUSEN

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