CDU fordert nutzerorientiertes und wirtschaftliches Konzept für die Erweiterung der Stadtbücherei

„Bei Integration in das geplante Medienzentrum muss der Charakter als Familienbibliothek erhalten bleiben“ - Kritik an fehlender Information durch Bürgermeister

Bei einem Vororttermin in der Bücherei der Stadt Gelnhausen hat sich die CDU-Fraktion einen Eindruck über die augenblickliche Unterbringungssituation verschafft. „Ohne Zweifel besteht ein Erweiterungsbedarf der Bibliothek. Die derzeitigen räumlichen Gegebenheiten entsprechen nicht den Anforderungen an ein modernes Nutzungskonzept, das den Ansprüchen der Nutzer vollumfänglich entspricht. Aufgrund der räumlichen Enge ist eine Weiterentwicklung derzeit nur sehr eingeschränkt möglich. Die CDU-Fraktion befürwortet deshalb eine räumliche Erweiterung der Bücherei. Wichtig ist uns dabei, dass der jetzige Charakter einer Familienbibliothek erhalten bleibt. Die Bücherei soll weiterhin ein lebendiger Treffpunkt für Jung und Alt darstellen. Es muss sichergestellt werden, dass die Bücherei vom Kindergarten- bis zum Seniorenalter ein attraktives Angebot bereithält. Erweiterte räumliche Möglichkeiten bieten auch einen besseren Rahmen für Veranstaltungen und Aktionen“, zieht die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Petra Schott-Pfeifer das Fazit der Begehung.

Der Fraktionschef Christian Litzinger erläutert weiter: „In welchem Kontext die erforderliche Erweiterung möglich ist, wird noch zu klären sein. Nach der vorgestellten Planung der Kreissparkasse Gelnhausen soll in dem von ihr errichteten Gebäude auf dem Areal des ehemaligen Kaufhauses Joh unter anderem ein Medienzentrum entstehen. Dort soll auch die Bücherei der Stadt Gelnhausen integriert werden. Leider sind uns die Planungen der Rathausspitze dazu nicht bekannt. Auch der Inhalt der dazu bereits geführten Gespräche mit dem Main-Kinzig-Kreis bzw. der Kreissparkasse wurde uns bisher noch nicht mitgeteilt. Wie so oft ist auch hier die bereits in anderen Zusammenhängen parteiübergreifend bemängelte fehlende Kommunikation des Bürgermeisters zu beklagen. Schon seit Monaten steht dieses Thema auf der Agenda. Es hätte schon vor der Coronakrise die Gelegenheit gegeben, die Stadtverordneten umfassend zu informieren. Wie bei vielen anderen Themen auch, gibt es jedoch keinerlei Informationen, sodass wir uns zu der schriftlichen Anfrage gezwungen sehen. Es ist schade, dass der Rathauschef an einem konstruktiven Dialog auch zu diesem Thema offenbar keinen Wert legt. Auch hier sollte doch ein Interesse an einem möglichst breiten Konsens bestehen. Der CDU ist wichtig, dass die Planungen nicht an den Interessen der Nutzer und des Personals vorbei gehen. Diese sollten vielmehr miteinbezogen werden. In einem transparenten Prozess sollten deren Bedürfnisse ermittelt werden“.

Mit ihrer schriftlichen Anfrage will die CDU-Fraktion wissen, welches Konzept dem geplanten Medienzentrum zugrunde liegt. „Nicht nur wir, sondern die Nutzer und auch das Personal der Bibliothek würde sicher gerne erfahren, welches Konzept einer möglichen räumlichen Veränderung durch den Umzug in das Medienzentrum zugrunde liegt. Das bisherige Konzept mit dem breiten Spektrum der Nutzer sollte erhalten bleiben und fortentwickelt werden. Wir fragen deshalb an, ob die Eigenständigkeit der Bücherei Bestand hat und unter welcher Leitung das Medienzentrum stehen soll. Auch das Schicksal des Personals der Bücherei ist Gegenstand der Anfrage. Entscheidend ist auch, ob der Mehrbedarf an Fläche in den vorgesehenen Räumlichkeiten überhaupt gedeckt werden kann“, erläutert Schott-Pfeifer den Hintergrund des Anliegens der CDU.

 „Nicht zu vernachlässigen ist aber auch der wirtschaftliche Aspekt. In den derzeitigen Räumlichkeiten hat die Stadt keine Miete zu zahlen. Die CDU erwartet daher eine umfassende Kosten-Nutzen-Analyse der Rathausspitze für den geplanten Umzug. Uns muss dargelegt werden, welche Mietzahlungen sowie sonstigen Kosten anfallen und wie diese finanziert werden sollen. Auch muss klar sein, welcher Nutzung die bisherigen Räumlichkeiten zugeführt werden sollen. Nur wenn uns ein inhaltlich stimmiges und wirtschaftlich tragfähiges Konzept vorgelegt wird, können wir dem Vorhaben zustimmen. Anderenfalls müssen alternative Möglichkeiten geprüft werden“, schließt Litzinger.

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