Neue Ansätze statt starrer Zeitmodelle

Designierter CD-Bürgermeisterkandidat Christian Litzinger stellt Ideen zum Thema Kinderbetreuung vor

Christian Litzinger stellt seine Pläne zum Thema Kinderbetreuung vor.
Christian Litzinger stellt seine Pläne zum Thema Kinderbetreuung vor.

 

Gelnhausen. Als zweifachem Familienvater liegt dem designierten CDU-Bürgermeisterkandidat Christian Litzinger das Thema Kinderbetreuung ganz besonders am Herzen. "Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwierig es manchmal ist, Kinder und Beruf unter einen Hut zu bekommen - gerade wenn beide Elternteile berufstätig sind." 

 

 

Als CDU-Fraktionsvorsitzender habe er sich daher bereits aktiv für die Einführung flexibler Betreuungszeiten in den städtischen Kindertagesstätten eingesetzt. Erster Zwischenerfolg: Mittlerweile wurden die Betreuungszeiten stadtweit einheitlich auf 17 Uhr, und damit um 30 Minuten, verlängert. Aus Sicht Christian Litzingers ein wichtiger, aber eben nur der erste Schritt: "Mein Ziel ist es, die Betreuungszeiten am tatsächlichen Bedarf der Familien auszurichten. Wer Schicht arbeiten muss oder beruflich stärker eingespannt ist, dem bringt diese halbe Stunde mehr am Ende des Tages wenig. Wenn wir unser Versprechen ernst nehmen, Gelnhausen weiterhin zu einer familienfreundlichen Stadt weiterzuentwickeln, dann brauchen wir neue, kluge Ansätze, die über starre Zeitmodelle wie wir sie bislang kennen, hinausgehen." Natürlich könne dieses Angebot nicht aus dem Stand und direkt flächendeckend eingeführt werden. "Aber was spricht dagegen, zunächst eine Gruppe anzubieten, in der die Kinder auch bis 19 Uhr oder bereits früh morgens versorgt werden?"

 

Darüber hinaus ende das Thema Betreuung nicht mit Verlassen des Kindergartens, sondern setze sich selbstverständlich mit dem Besuch der Schule fort. Unverständlich ist für Litzinger, der auch Kreistagsabgeordneter ist, daher, dass sich der Main-Kinzig-Kreis als Schulträger bis dato der Teilnahme am "Pakt für den Nachmittag" der hessischen Landesregierung verweigere und auch die Stadt Gelnhausen als wichtiger Schulstandort bislang nicht aktiv geworden sei, um für eine Teilnahme zu werben.  

 

Im "Pakt für den Nachmittag" übernehmen Land und Schulträger erstmals gemeinsam Verantwortung für ein integriertes und passgenaues Bildungs- und Betreuungsangebot. Teilnehmende Grundschulen und Grundstufen von Förderschulen verfügen an fünf Tagen in der Woche von 7.30 bis 17 Uhr und erstmals auch in den Schulferien über ein verlässliches und freiwilliges Bildungs- und Betreuungsangebot. Angepasst an die vor Ort vorhandenen Strukturen - beispielsweise in Kooperation mit bereits existierenden Angebote von Fördervereinen -  wird ein passgenaues Angebot entwickelt, das Ganztag und Betreuung stärker verzahnt. Eltern können zwischen mindestens zwei zeitlichen Modulen wählen, einem kürzeren bis 14.30 oder 15 Uhr und einem längeren bis 17 Uhr, auf Wunsch auch mit Ferienbetreuung. Grundsätzlich ist der Pakt für den Nachmittag ein freiwilliges Angebot, nach Anmeldung des Kindes dann aber verbindlich. Die Kosten teilen sich das Land und der Schulträger. Das Land leistet seinen Beitrag für die Angebote rechnerisch an fünf Tagen in der Woche bis 14.30 Uhr. Der Schulträger leistet seinen Beitrag rechnerisch für den Zeitraum von 14 bis 17 Uhr und in den Schulferien. 

 

"Ich halte den 'Pakt für den Nachmittag' für ein tolles Angebot, weil es den Eltern - im Gegensatz zu einer verpflichtenden Ganztagsschule - weiterhin Wahlfreiheit lässt. Sie können das Angebot bei Bedarf annehmen, müssen es aber nicht, wenn die Betreuung zuhause, sei es durch die Eltern selbst, Großeltern oder Freunde der Familie, sichergestellt ist." Gleichzeitig führe der "Pakt für den Nachmittag" zu mehr Bildungsgerechtigkeit, weil auch Kindern, die zuhause nicht in gleichem Maße individuell gefördert werden könnten, eine adäquate Betreuung zukomme. 

 

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