Höhepunkt des GT-Kultursommers: Gut 1500 Zuschauer sehen Verdis Meisterwerk "Nabucco" mit rund 100 Mitwirkenden

GELNHAUSEN (rdn). Es war das erwartete große Opernspektakel auf dem Gelnhäuser Obermarkt. Die Schlesische Staatsoper Bytom war mit rund 100 Aktiven und der vom Gelnhäuser Tageblatt präsentierten Verdi-Oper "Nabucco" zu Gast. Die im Original italienischen Libretto gezeigte Oper um das Schicksal des Babylonischen Königs Nabucco und dessen vermeintlich erstgeborener Tochter Abigaille um Macht, Glaube und Tod lockte gut 1500 Zuschauer am Abend auf den Obermarkt. Schon eine Stunde, bevor der erste Ton von der Bühne mit "Meine verehrten Damen und Herren, wir bitten Sie nun, Ihre Plätze einzunehmen" ertönte, gab es lange Schlangen an den Eingängen. 100zusätzliche Stühle mussten aufgestellt werden, um den Besuchermassen gerecht zu werden. Punkt 20 Uhr eröffnete dann der musikalische Leiter und Dirigent des Staatsoperorchesters Tadeusz Serafin mit der konzertanten Ouvertüre, bevor im Tempel Salomons in Jerusalem die Hebräer zu ihrem Gott um Schutz vor den herannahenden Babyloniern beteten. Deren Anführer Zaccaria baut auf die Hilfe des Gottes Jehovas. Bekannte solistische Darbietungen und Chorgesänge, aufwändige Kostüme und konzertante Zwischenspiele bestimmten nun das weitere Geschehen auf der Bühne.
Heimliche Nationalhymne In der Pause bekannte Stefanie Uffelmann: "Eine wunderschöne Oper, aufwändige Kostüme und ein tolles Ambiente hier auf dem Obermarkt." Ähnlich auch Irmgard Hecker, die mit ihrem Mann Walter aus Gettenbach gekommen war: "Wir waren schon einige Male in einer Oper, aber das ist schon etwas ganz Besonderes." Kulturamtsleiter Thomas Appl freute sich über den Andrang der Zuschauer und darüber, dass anfängliche Probleme mit in manchen Preiskategorien zu knapp aufgestellten Stühlen vom verantwortlichen Veranstalter "aktiv event" gelöst werden konnten. Die Stadt hatte den Platz und auch das Rathaus als Garderobe zur Verfügung gestellt.
Nach der Pause kam dann auch der Chor mit dem bekanntesten Musikstück und der heimlichen Nationalhymne der Italiener, dem "Gefangenchor" der am Euphrat gefangenen Hebräer zu Wort: "Flieg, Gedanke, getragen von Sehnsucht, lass' dich nieder in jenen Gefilden, wo in Freiheit wir glücklich einst lebten, wo die Heimat uns'rer Seele ist." In Verdis Oper wird der Wunsch mit göttlicher Hilfe erfüllt. Das Gute gewinnt und die böse Abigaille, die zwischenzeitlich den Thron des im Irrsinn gefangenen Nabuccos an sich gerissen hat, wählt den Freitod. Zuvor entschuldigt sie sich bei der wahren Tochter Nabuccos, Fenena, die anschließend die Hebräer befreit. Minutenlanger Applaus folgte. Die Zugabe war natürlich obligatorisch und zum letzten Mal erklang das bekannte "Va', pensiero, sull'ali dorate" auf dem Obermarkt. Erfreut zeigte sich auch Tourneeleiter Günter Luers: "Ein gutes, sachkundiges Publikum und ein wunderschönes Ambiente. Wir sind ausverkauft, was will man mehr?" Schon heute steht die nächste Aufführung an, dann aber in Drensteinfurt in der Nähe von Osnabrück.
GT.

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