Jürgen Michaelis zum Ehrenbürger ernannt

Überreichten Jürgen Michaelis die Ehrenbürgerurkunde: Stadtverordnetenvorsteher Günter Engel (links) und Stadtrat Dieter Ullrich (Mitte). Bild: Dieckmann
Überreichten Jürgen Michaelis die Ehrenbürgerurkunde: Stadtverordnetenvorsteher Günter Engel (links) und Stadtrat Dieter Ullrich (Mitte). Bild: Dieckmann
Stadt würdigt Verdienste des scheidenden Gelnhäuser Bürgermeisters - Günter Engel erinnerte an Meilensteine

Für seine besonderen Verdienste ist Gelnhausens scheidender Bürgermeister Jürgen Michaelis (CDU) gestern Abend nach der Amtseinführung seines Nachfolgers Thorsten Stolz (SPD) zum Ehrenbürger der Barbarossastadt ernannt worden. Das hatten die Stadtverordneten zuvor einstimmig beschlossen. Eine seltene Auszeichnung, wie Stadtverordnetenvorsteher Günter Engel betonte: "Bisher haben vier Gelnhäuser Bürger diese Ehrenbezeichnung erhalten. Die Stadt Gelnhausen geht sehr sparsam mit ihr um." Seit dem Zweiten Weltkrieg erhielten folgende Männer die Ehrenbürgerschaft: Frieder Zipf für seine Verdienste um den Sport (1963), Altbürgermeister Dr. Hans-Georg Kloz (1973), Prälat Otto Boden (1973) und Altlandrat Heinrich Kreß (1979). In seiner Laudatio auf Michaelis sagte Engel: "Sie sind sehr eng mit Ihrer Heimatstadt verbunden und Ihnen liegt das Wohl unserer Stadt sehr am Herzen. Sie haben dieser Stadt in Ihrer 30-jährigen Amtszeit ein neues Gesicht gegeben. Ein Gesicht, das unsere Stadt positiv verändert hat." Als einen "zentralen und sehr wichtigen Punkt" in der Ära Michaelis bezeichnete Engel die Altstadtsanierung. Der Rathauschef habe sich 25 Jahre für sie eingesetzt: "Sie waren es, der die Einwohner der Altstadt und der Burg von den Vorteilen der Altstadtsanierung durch viele persönliche Gespräche überzeugte." Über 100 Millionen Euro seien investiert worden, die öffentliche Hand habe rund 20 Millionen beigesteuert. Der Stadtverordnetenvorsteher bilanzierte: "Diese Investitionen haben sich sicherlich mehr als gelohnt, wenn man die schöne Altstadt heute sieht." Das sei sowohl dem Tourismus als auch der Wohnqualität zugute gekommen: "Dadurch zogen wieder jüngere Familien in dieses Gebiet und bewahrten die Altstadt vor einer Überalterung ihrer Bewohner." Michaelis, so Engel weiter, sei stets bemüht gewesen, größere Summen an Fördermitteln von Land und Bund nach Gelnhausen zu holen. Als Beispiele nannte er die einfache Stadterneuerung in Meerholz und Hailer sowie die Dorferneuerung Roth. Der Stadtverordnetenvorsteher betonte: "Ihnen haben wir es in erster Linie zu verdanken, dass das Technologie- und Dienstleistungszentrum im Herzbachtal auf dem ehemaligen Kasernengelände entstanden ist." Der scheidende Bürgermeister habe frühzeitig erkannt, dass dort eine weitere Chance zum Ausbau der Barbarossastadt als Mittelzentrum gegeben sei: "Hier konnten Firmen und Behörden neu angesiedelt werden. Aber auch die Polizeistation, die Feuerwehr und das DRK konnten hier in modernen und ihren Aufgaben gerechten Gebäuden untergebracht werden." Der Bund habe für das Kasernengelände zunächst 100 Millionen Mark verlangt, später nur noch 40 Millionen. Michaelis' Verhandlungsgeschick sei es zu verdanken, dass die Stadt das Areal schließlich für 14 Millionen Mark kaufen konnte. Mit den Industrie- und Gewerbegebieten in Hailer-Ost und in Roth, der Ausweisung neuer Baugebiete in fast allen Stadtteilen und der Stärkung des "Wir-Gefühls" zählte Engel weitere Verdienste von Jürgen Michaelis auf. Der Stadtverordnetenvorsteher betonte: "Sie waren immer bestrebt, neben der Integration der Stadtteile zur Gesamtstadt die Eigenständigkeit des kulturellen Lebens und die Erhaltung althergebrachter Traditionen in den Stadtteilen zu erhalten. Mit "Standing Ovations" applaudierten Stadtverordnete und die zahlreichen Zuschauer, nachdem Günter Engel dem Rathauschef die Ehrenbürgerurkunde überreicht hatte. Michaelis selbst dankte sichtlich gerührt: "Jedes Wort, das ich jetzt sagen würde, wäre zu viel oder zu wenig. Deswegen sage ich einfach Danke und hoffe, dass viele wesentliche Beschlüsse zum Wohle dieser Stadt künftig mit einer gleich großen Mehrheit beschlossen werden." GT, (as).

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