Feuerwehren nahmen Abschied von Jürgen Michaelis

Jahreshauptversammlung der Gelnhäuser Brandschützer - Nachwuchsprobleme besonders in Gelnhausen-Mitte und Haitz - Ehrungen und Beförderungen

Die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehren aller Stadtteile beinhaltete die Berichte der Stadtbrandinspektion, der Stadtjugendwehr, der Alters- und Ehrenabteilung, statistische Angaben, die Verabschiedung und Neuvorstellung von Funktionsträgern, Ehrungen, Beförderungen und ein Dankeschön an Bürgermeister Michaelis, der nach mehr als 30 Jahren im Amt mit Präsenten und Anerkennung in den wohlverdienten Ruhestand "entlassen" wurde. Durch die Abordnungen aus den sechs Stadtteilen war der Saal ausgebucht und Stadtbrandinspektor Torsten Woestendiek begrüßte neben dem Bürgermeister etliche Ehrengäste wie die Kreisbeigeordnete Sigrid Schindler, Hauptamtsleiter Michael Schwaab, Ortsvorsteher Professor Dr. David Lupton, Stadträte und Stadtverordnete.
Bürgermeister Michaelis unterstrich in seinem Grußwort: "Nach 30 Jahren Amtszeit weiß ich noch viel mehr, was wir wirklich an Euch haben. Ich und alle Bürger können stolz sein auf die Freiwilligen Feuerwehren der Stadtteile. Das Wesentliche für mich sind Menschen, die eines unserer ältesten und wichtigsten Kulturgüter verwirklichen und vorleben: Nämlich die Bereitschaft für ihre Mitmenschen da zu sein und damit der Gemeinschaft zu dienen," sagte der Bürgermeister, der damit auch betonte, dass dahinter die Erkenntnis steht, dass man ohne die anderen nichts ist: "Wir brauchen uns gegenseitig!" Die freundschaftlichen Annäherungen zwischen den Stadtteilen stimmten ihn zuversichtlich für die Zukunft und er habe Hauptamtsleiter Schwaab künftig zum direkten Ansprechpartner für die Wehren ernannt. Mit stehenden Ovationen und minutenlangem Applaus nahmen die Feuerwehrkameraden Abschied von Michaelis. Der Stellvertretende Kreisbrandinspektor Karl-Heinz Rothländer dankte der Wehr für das Engagement und kündigte an, dass der Aktionstag der hessischen Jugendfeuerwehr 2008 in Gelnhausen stattfinden wird. Im Rückblick auf seine 13 Jahre als Stadtbrandinspektor in Gelnhausen dankte er dem scheidenden Bürgermeister: Es habe nie das Verhältnis Chef und Untergebener gegeben, vielmehr sei aus der Zusammenarbeit Freundschaft geworden. Schließlich beschenkten die Wehrleute Michaelis mit einem Heiligen Florian, einem Feuerwehrbeil, einem Präsentkorb und weiteren Geschenken.
Stadtbrandinspektor Torsten Woestendiek und sein Stellvertreter Jürgen Reußwig lösten sich beim Vortrag der umfangreichen Zusammenfassung über die Aktivitäten ab. Sie zeigten die Berichte mit einer Beamerpräsentation. Die Aktivenzahl der Gesamtstadt liegt derzeit bei 228, davon sind 101 auch als Atemschutzgeräteträger ausgebildet. Im Durchschnitt waren meist etwa 10 Kräfte beim Ausrücken im Einsatz. In den Einsatzabteilungen sind 202 Männer und 26 Frauen. Bei den Einsätzen gab es eine Steigerung und sie lagen insgesamt 2006 bei 481. Dieser Trend einer Zunahme lässt sich auch bei Betrachtung der letzten acht Jahre festhalten, unabhängig von Naturkatastrophen oder besonderen Unfallereignissen. Nur noch gut 30 Prozent der Verständigungen haben mit Bränden zu tun, über die Hälfte sind Hilfeleistungen und 17 Prozent waren Fehlalarme. Für die Jugend berichtete Stadtjugendfeuerwehrwart Markus Lemmer. Zum Jahresende gehörten 68 Mitglieder den Jugendwehren an, davon waren 27 Mädchen. Dabei ist die Mitgliederzahl bei der Jugend insgesamt gleich geblieben, aber doch mit rückläufiger Tendenz und Markus Lemmer berichtete deshalb, "dass es immer noch Nachwuchssorgen gibt" - gegenwärtig insbesondere in Gelnhausen-Mitte und Haitz. Deshalb sei Werbung angesagt. Lemmer berichtete auch ausführlich über die vielen sportlichen Erfolge der Jugendwehren bei Wettstreiten (insbesondere natürlich des Höchster Nachwuchses; das GT berichtete). Auch über die Auszeichnungen wie die verliehenen" Jugendflammen" informierte er sowie über die geselligen und die vielen anderen Unternehmungen in den Truppen. Der Sprecher der Alters- und Ehrenabteilung Fritz Noll berichtete, dass es derzeit 41 Kameraden und acht Ehrenmitglieder gibt. Sie unternehmen im Laufe des Jahres allerlei Geselliges und waren im vergangenen Jahr unter anderem bei den Kameraden in Lauterbach. In diesem Jahr ist eine Tour in den Odenwald geplant.
Jürgen Reußwig, Torsten Woestendiek und Bürgermeister Jürgen Michaelis begrüßten und verabschiedeten in Verlauf der Versammlung folgende Funktionsträger der Feuerwehr: Die Versammlung bestätigte Stephanie Farr als neue Leiterin der Jugendfeuerwehr, als ihre Stellvertreter Michael Lemmer und Franziska Wenzel.
Als neuer Wehrführer des Stadtteils Höchst wurde Markus Lemmer begrüßt (der gleichzeitig als Stadtjugendwart verabschiedet wurde), als neuer stellvertretender Wehrführer in Hailer Andreas Jakob sowie der bestätigte stellvertretende Wehrführer Heinz-Herbert Lehr aus Roth. Verabschiedet wurde der dienstälteste Wehrführer Martin Klöckner (Höchst) nach über 30 Jahren sowie der stellvertretende Wehrführer aus Hailer Thomas Bartmann.
GT (se).

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