Montmartre liegt für einen Tag in Gelnhausen

Über den Montmartre-Tag informierten (von links): Aurelia Neumann, Thorsten Stolz, Steffen Frings, Anette Groth, Petra Schmidt und Thomas Appl. Bild: Riedel
Über den Montmartre-Tag informierten (von links): Aurelia Neumann, Thorsten Stolz, Steffen Frings, Anette Groth, Petra Schmidt und Thomas Appl. Bild: Riedel
Großes Künstlerfest am 29. April in der Barbarossastadt - 20 Fanfarenzüge dabei - "Wasser marsch" - Geschäfte öffnen

Der bekannte Künstlertreff Montmartre wandert für einen Tag von der französischen Metropole Paris in die Kinzigtal-Metropole nach Gelnhausen. Am Sonntag, 29 April werden in der Barbarossastadt über 50 Künstler die Wege zwischen Untermarkt, Kinzigbrücke und Schifftor säumen, dort an Staffeleien oder direkt auf der Straße arbeiten oder in Pavillons ausstellen - und so für ein Flair ähnlich wie in der französischen Hauptstadt sorgen. Noch mehr als das: Den Besuchern soll ein großer Erlebnistag geboten werden - mit Kunst, Musik, einer historischen "Wasser-marsch-Stadtführung" und verkaufsoffenen Geschäften. Um das alles zu ermöglichen, ziehen die Stadt Gelnhausen, der Fanfarenzug Barbarossa, der Gewerbeverein und die Stadtwerke an diesem Tag an einem gemeinsamen Strang: Das städtische Kulturamt sorgt mit der Picasso-Ausstellung im Romanischen Haus und mit dem Künstlertreff in den Straßen für den kreativen Rahmen. Der Fanfarenzug Barbarossa bringt anlässlich seines 40-jährigen Jubiläums 20 Fanfarenzüge in der Stadt zusammen, die ab 13 Uhr mit Sternmärschen durch die Straßen laufen und für Stimmung sorgen. Die Stadtwerke öffnen für die um 11 Uhr auf dem Obermarkt beginnende "Wasser-marsch-Stadtführung" die alten Brunnenkammern und lassen - ähnlich wie bei den längst Kultstatus genießenden historischen Stadtführungen - mit gespielten Szenen die Vergangenheit aufleben. Und der Gewerbeverein sorgt dafür, dass die Geschäfte von 13 bis 18 Uhr zum Einkaufen geöffnet sind. "Wir wollen zum Bummeln, Schlendern, Einkaufen, vor allem aber zum Erleben einladen", sagte Gelnhausens Bürgermeister Thorsten Stolz gestern bei einer Pressekonferenz. Petra Schmidt, Vorsitzende des Gewerbevereins, freute sich über das attraktive Programm: "Nur die Geschäfte allein zu öffnen, das wäre zu wenig." Kulturamtsleiter Thomas Appl, dem bereits über 50 Anmeldungen von Künstlern vorliegen, appellierte an weitere Kunstschaffende und Kreative, sich unter der Telefonnummer 06051-830-187 für den 29. April anzumelden. "Im Wort 'Montmartre' stecken auch die Worte 'mon art', was 'meine Kunst' bedeutet", motivierte er die Künstler, sich an dem großen Straßenfest zu beteiligen. Aurelia Naumann erklärte als Pressesprecherin des Fanfarenzugs: "Wir werfen mit den rund 20 Zügen allein 600 Musiker in die Stadt, die sorgen für mächtig Leben und freuen sich auf viel Publikum." Die Sternmärsche der Kapellen führen alle zur Stadthalle, wo abends ab 20 Uhr auch ein Konzert des Landespolizeiorchesters stattfindet. Gäste- und Erlebnisführerin Anette Groth gab bekannt, dass für die Wasser-marsch-Führung eine Anmeldung in der Tourist-Information am Obermarkt (Telefon 06051-830-300) nötig ist. Sechs Gruppen von je 60 Personen können daran teilnehmen. Die Nachfrage ist sehr groß, doch 120 Karten sind noch zu haben. Drei Euro kostet das Spektakel. Festes Schuhwerk und ein Fotoapparat sollten mitgebracht werden. Am Nachmittag können sich auch die Kinder künstlerisch austoben, denn ab 14.30 Uhr wird auf dem Untermarkt ein großer Kindermaltisch aufgebaut, an dem die Kleinen den Großen nacheifern können. Eine offizielle (und meist auch steife) Eröffnung des Montmartre-Tages in Gelnhausen wird es - ganz nach lockerer, künstlerischer Lebensart - jedoch nicht geben. Zwar ist der Tag auf Plakaten von 11 bis 18 Uhr angekündigt, doch "es wird keinen festen Startschuss geben. Der Erlebnistag geht nach den morgendlichen Gottesdiensten los", sagte Kulturamtschef Appl. Auf gutes Wetter hoffen natürlich alle Beteiligten - von Straßenkünstlern über Musiker und Gästeführer bis hin zum Rathauschef. GT (jr).

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