Ideologie über Sicherheit der Bürger gestellt

Keine Videoüberwachungsanlage rund um den Bahnhof: CDU Gelnhausen ist enttäuscht

Gelnhausen. Mittelfristig wird es keine Videoüberwachungsanlage rund um den Gelnhäuser Bahnhof geben – sehr zum Missfallen der Christdemokraten, die in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung einen entsprechenden Antrag gestellt hatten. Unterstützung fand die CDU aber lediglich in den Reihen der FDP, während SPD, BG und Grüne sich letztendlich nicht einmal mehrheitlich für eine ergebnisoffene Diskussion im Ausschuss erwärmen konnten. „Wir sind enttäuscht, dass so ein wichtiges Thema, das in Diskussionen mit den Bürgerinnen und Bürgern immer wieder zur Sprache kommt, so lapidar abgebügelt wurde“, kritisiert der CDU-Fraktionsvorsitzende Christian Litzinger.

Dabei nimmt er insbesondere Bürgermeister Thorsten Stolz in die Pflicht, der in seiner Eigenschaft als SPD-Landratskandidat das Thema Innere Sicherheit immer wieder propagiere und lautstarke Forderungen an die Landesregierung stelle, in seiner eigenen Kommune an dieser Stelle aber nichts dazu beitrage, den Bürgern ein Gefühl von mehr Sicherheit zu vermitteln. Geradezu schizophren sei in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass Stolz die Installation einer entsprechenden Überwachungsanlage in Hanau im Landratswahlkampf begrüßt habe. „Warum in Gelnhausen andere Regeln als in Hanau gelten sollen, muss man nicht verstehen“, so Litzinger.


Angesichts der Tatsache, dass sich auch der Deutsche Städtetag erst vor wenigen Tagen ausdrücklich für den Ausbau der Videoüberwachung in den Städten ausgesprochen habe, sei die ablehnende Haltung des Rathauschefs umso verwunderlicher. „Nicht zuletzt lohnt sich wie so oft ein Blick zu unseren Nachbarn nach Wächtersbach. Dort wurde der örtliche Bahnhof bereits im Jahr 2015 mit einer Videoüberwachungsanlage ausgestattet, weil sich die Fahrgäste beim Betreten des Bahnhofsgeländes sicher fühlen sollen – so zumindest wurde der Wächtersbacher Bürgermeister Andreas Weiher, bekanntermaßen ein Parteifreund von Herrn Stolz und ehemaliger Polizist, damals wörtlich in der Presse zitiert“, merkt Litzinger kritisch an.  Und weiter: „Die  Frage erlaubt sein, warum wir in Gelnhausen zum Nichtstun verdonnert werden, während in Wächtersbach schon vor Jahren gehandelt wurde.“

Es sei schade, dass man die Linsengerichter Kollegen nun nicht bei diesem aus Sicht der CDU wichtigen Vorhaben unterstützen könne. „Dort haben sowohl die SPD, als auch die Bürgerliste einen entsprechenden Antrag der CDU mit breiter Mehrheit unterstützt, statt sich in ideologischen Grundsatzdebatten zu verlieren“, so Litzinger. Er ist überzeugt, dass man in enger Abstimmung mit der Bahn und der Polizei – wie in Wächtersbach bereits erfolgreich geschehen - ein Konzept hätte entwickeln können, das sowohl dem Sicherheitsbedürfnis der Bürger, als auch den Datenschutzbestimmungen hätte gerecht werden können. So habe man sich diese Gelegenheit – die zudem aufgrund einer entsprechenden Landesförderung finanziell überschaubar gewesen wäre – erneut entgehen lassen. 

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