CDU Stadtverband Barbarossastadt Gelnhausen
Besuchen Sie uns auf http://www.cdu-gelnhausen.de

DRUCK STARTEN


12.03.2007, 07:04 Uhr
 
Michaelis nimmt EU-Mitte in Empfang
Bürgermeister weilte zur Staffelübergabe in Kleinmaischeid
Göttervater Zeus ließ in der Sage einst zwei Adler steigen, um den Nabel der Welt zu finden. Ein bisschen präziser ging das französische "Institut Géographique Nationale" 2004 schon zu Werke, als es Kleinmaischeid in Rheinland Pfalz als Mittelpunkt der Europäischen Union mit ihren 25 Mitgliedsstaaten ermittelte.
Nach der Erweiterung der EU um Rumänien und Bulgarien hat sich nun dieses Zentrum, das zwischen Koblenz und Neuwied lag, verschoben: Nach Meerholz, einen Stadtteil von Gelnhausen in Hessen. Am Sonntag stattete deshalb Gelnhausens Bürgermeister Jürgen Michaelis dem Ort Kleinmaischeid einen Besuch ab, um von seinem Ortsbürgermeister-Kollegen Horst Rasbach symbolisch den Mittelpunkt in Empfang zu nehmen. Rund 300 Gäste waren ins Bürgerhaus gekommen, um Kleinmaischeid ein letztes Mal als ehemaligen "Nabel der EU"zu feiern und den Staffelstab an Gelnhausen weiterzureichen.
"Wir standen knapp drei Jahren im Mittelpunkt der EU und auch in dem des öffentlichen Interesses und haben das auch genossen", fasste Ortsbürgermeister Rasbach seine Erfahrungen knapp zusammen. "Jetzt werden wir den europäischen Gedanken fortführen." Da ist er einer Meinung mit Jean-Marc Delizee, Mitglied des belgischen Parlaments und Beigeordneter von Viroinval, das vor der Osterweiterung der EU die Mittelpunktsgemeinde war: "In der Mitte des großen europäischen Körpers muss ein starkes, warmes Herz schlagen", sagte er. "Dabei wollen wir gerne mithelfen."
"Wir haben damals bewundernd nach Kleinmaischeid geblickt", berichtete auch Roger Lewentz, heute Staatssekretär im Ministerium des Inneren und für Sport von Rheinland-Pfalz, aber bis 2006 Bürgermeister von Kamp-Bornhofen. "Sie haben ein wichtiges Kapitel der Geschichte in besonderer Weise miterlebt." Gelnhausens Bürgermeister Jürgen Michaelis stimmte indes auch kritische Töne an: "Man kann sich auch überheben", warnte er. "Nicht alles, was größer wird, wird automatisch besser. Gemeinschaft kann man nicht von oben anordnen. Sie muss auf der unteren Ebene wachsen - zum Beispiel durch Tage und Begegnungen wie diese."
"Nicht alles, was größer wird, wird automatisch besser. Gemeinschaft kann man nicht von oben anordnen."Jürgen Michaelis, BürgermeisterMusikalisch bekamen die Politiker Unterstützung vom Kleinmaischeider Spielmannszug 1971 und dem Kirchenchor Cäcilia, von der Chorgemeinschaft Maischeid und der Bläsergemeinschaft Maischeid/Stebach. "Kultur ist ohnehin das, was die größten Brücken in Europa schlagen kann", fand Landrat Rainer Kaul: "Wir sollten über ein Europa-Museum in Kleinmaischeid nachdenken", regte er an.
Auch die symbolische Übergabe des EU-Zentrums vollzog sich auf kulturellem Parkett: Ortsbürgermeister Horst Rasbach überreichte seinem Amtskollegen Jürgen Michaelis ein Bild des Elgerter Künstlers Uwe Langnickel. Das Aquarell zeigt das Mittelpunktsdenkmal neben dem Kleinmaischeider Bürgerhaus. Das Denkmal wird übrigens auch in Zukunft stehen bleiben. Denn der Mittelpunkt der 25-er Union bleibt Kleinmaischeid erhalten, auch wenn die EU noch mehr wachsen sollte. In Meerholz steht übrigens bisher noch kein Gedenkstein am EU-Mittelpunkt, dieser befindet sich erst in der Planung. Dafür steht dort jedoch schon eine Europäische Zentral-Ruhebnak, auf der sich Wanderer und Besucher hinsetzen und die Symbolik des Platzes genießen können.
GT, Angela Göbler.